Spiel dich fit – Frauen und Männerarbeit

Seit 2010 konzentriert sich die Arbeit des Vereins verstärkt auf Gewaltprävention mittels der Theaterpädagogik. Die TeilnehmerInnengruppe ergibt sich hier speziell aus Personen in oder kurz nach akuten Krisensituationen. Es geht darum, neue Kraft und neues Selbstbewusstsein zu schöpfen und etwas über Grenzen zu
lernen.

Neben den Körperlichen Grenzen spielen auch die sozialen und interpersonellen Grenzen eine Rolle. So erfahren die Teilnehmenden während des Projekts  auch wie unterschiedlich die Erwartungen und Wünsche anderer Personen in Hinblick auf Partnerschaft, Arbeit oder Schule sein können und wie die persönlichen Grenzen in diesen Bereichen am besten kommuniziert werden können.

Für ein gutes Miteinander und ein positives Selbstbild müssen wir einerseits aufeinander zugehen und andererseits unseren eigenen Raum wahrnehmen und manchmal klare Grenzen ziehen. Kommunikation findet nicht nur auf verbaler Ebene statt, auch unser Körper spricht eine deutliche Sprache. Wir können lernen diese Sprache bei uns und anderen besser zu verstehen, sie zu verwenden um uns deutlicher auszudrücken und so spielerisch aber bewusst miteinander in Kontakt zu treten.

  • Wie können diese Grenzen kommuniziert werden, verdeutlicht werden, dass sie für andere klar wahrnehmbar und erlebbar werden? Aber auch: Wie kann ich verdeutlichen, dass ich Nähe wünsche, mich ausdrücken und mitteilen möchte?
  • Was brauche ich und wie kann ich das, was ich brauche, wahrnehmen? Kommt meine Botschaft bei meinen Mitmenschen so an, wie ich es möchte und wie kommen Missverständnisse zustande?

Jeder Neustart braucht ein neues Fundament! In diesem Sinne soll den TeilnehmerInnen vermittelt werden, dass der neue Lebensabschnitt eine Chance bedeutet, die Möglichkeiten für ein neues ICH bietet. Sich selbst besser zu verstehen, kennenzulernen schafft ein stabiles Fundament für Freundschaft und ein harmonisches Miteinander. Die theaterpädagogischen Übungen werden dabei so gestaltet, dass alle TeilnehmerInnen sich gleichermaßen einbringen können und dabei ihre Talente entdecken. Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit den einzelnen Rollenbildern wird das Selbstbewusstsein der TeilnehmerInnen gestärkt und die Persönlichkeit jeder/s Einzelnen gefördert.

Stellen Sie sich vor, Sie dürfen einfach Ihren Impulsen folgen und jeder Impuls ist richtig und wird von der Gruppe wertgeschätzt.
Oder Sie dürfen einmal einen Wutausbruch haben oder in die Rolle des Machtlosen/Ohnmächtigen schlüpfen ohne reelle Konsequenzen tragen zu müssen. Jemand anderer entdeckt für Sie einen neuen Weg aus dieser für Sie ungewohnten Situation. Dies nennen wir den Joker-Einsetzen um wird auch im Forumtheater des Augusto Boal eingesetzt. Es ging damals wie heute um die Befreiung aus Unterdrückungsmechanismen.

Referenzprojekte:
Haus Immanuel (Caritas, 1020)